HOT PEPPER, AIR CONDITIONER AND THE FAREWELL SPEECH

Text und Regie: Toshiki Okada / Bühne: Dominic Huber / Münchner Kammerspiele 2016

Der japanische Regisseur und Autor Toshiki Okada untersucht in seiner Trilogie „Hot Pepper, Air Conditioner and The Farewell Speech“ die zeitgenössische japanische Arbeitswelt. In den letzten Jahren versuchte die japanische Regierung durch Privatisierungen das stagnierende Wirtschaftswachstum wiederzubeleben und gegen die erstmals in der Geschichte des Landes wachsende Arbeitslosigkeit anzugehen. Bisher ohne dauerhaften Erfolg. Okada begegnet der wirtschaftlich-politischen Realität, indem er liebe- und humorvoll die Menschen hinter den Statistiken zeigt: Die vom Verlust ihrer Jobs bedrohten Leiharbeiter unterhalten sich vor allem über das Lokal für die Abschiedsfeier ihrer entlassenen Kollegin (und vielleicht auch die eigene). Die Festangestellten nutzen ihre Arbeitspause für erotische Annäherungen im Gespräch über die Temperatur der Klimaanlage. Und die entlassene Mitarbeiterin selbst bedankt sich ausufernd für die zugestandene (Arbeits-)Zeit. Niemand spricht offen aus, was er / sie denkt und doch wird es sichtbar. Besonders in den choreografisch analysierten Körpern der Sprechenden. Toshiki Okada, einer der wichtigsten zeitgenössichen Künstler Japans, adaptiert seine zuerst 2009 mit der „chelfitch“-Kompanie geschaffene und durch die ganze Welt gereiste Inszenierung in seiner ersten Regiearbeit in Europa mit dem Ensemble der Kammerspiele.

Mit Hassan Akkouch, Anna Drexler, Thomas Hauser, Christian Löber, Julia Riedler, Samouil Stoyanov

Inszenierung Toshiki Okada / Bühne Dominic Huber / Kostüme PERRET SCHAAD / Video Takaki Sudo / Licht Christian Schweig / Dramaturgie Tarun Kade, Makiko Yamaguchi

'Hot Pepper' ist ein kraftvoller, vielschichtiger Abend“ (Süddeutsche Zeitung)