Familienbande

Regie: Lola Arias / Bühne: Dominic Huber / Münchner Kammerspiele 2009

Regie: Lola Arias | Bühne: Dominic Huber | Kostüme: Pascale Martin
mit Silja Bächli, Katja Bürkle, Florian Huber, Lena und Moses

"Lena erklärt am Puppenhaus: „Meine Mutter verliebt sich in meinen Vater. Ich werde geboren. Meine Eltern trennen sich, mein Vater zieht aus und meine Mutter verliebt sich in eine Frau. Diese Frau wird meine zweite Mutter. Meine Mutter und meine Mutter wünschen sich ein zweites Baby, also fragen sie meinen Vater, ob er ihnen helfen kann. Mein Vater sagt ja. Es kommt ein Baby zur Welt, mein Bruder Moses, der Sohn von meinem Vater und meiner zweiten Mutter. Das ist meine Familie. Vater, Mutter, Mutter, mein Bruder und ich.“

In Familienbande erzählt Arias nun in eineinhalb Stunden einen All-Tag im Leben der Patchwork-Familie: Der Wecker klingelt, Zähneputzen, Frühstück. Lena geht zur Schule, kommt wieder, Vater Florian rollt mit dem Motorrad an und dreht mit Lena eine Runde. Wenn die Kinder im Bett sind, trinken die Frauen im Garten ein Glas Wein.

Dominic Hubers Bühne verbirgt das Private zugleich und legt es offen: Hinter der weißen Wand befinden sich die nachgebauten Räume des Familien-Hauses, dessen Geschehen nach draußen übertragen wird. Was dazu führen kann, dass sich ein Dialog entspinnt zwischen einer der beiden Mütter auf dem Rollrasen vorm Publikum (wohin sich die Handlung zunehmend verlagert) und der anderen vorm Badspiegel, auf die Hauswand projiziert." Der Freitag