IN MY ROOM :: Die Geschichte von Julie

mikeska:plus:blendwerk / Regie: Bernhard Mikeska / Raum: Dominic Huber / Theaterhaus Gessnerallee 2012

Eine Wohnung in Zürich. Die Sängerin Julie kommt nach Hause, kurz darauf auch ihr Manager und Freund Robert. Ein Ereignis in der Vergangenheit ist allgegenwärtig, verbindet und belastet die beiden. Mitten in der Nacht klingelt es an der Tür, eine junge Frau steht davor: Charlotte. Sie drängt sich in Julies Leben, will sein wie sie. Eine Woche später. Im Gedächtnis der Zuschauer hallt der erste Abend nach. Déjà-vu-Erlebnisse stellen die Linearität der Zeit auf den Kopf. Noch einmal werden die Zuschauer Zeugen eines Dramas um Erinnerung und Schuld – und um die Sehnsucht, geliebt zu werden.
In ihrem neuen Stück entwickeln Regisseur Bernhard Mikeska und Bühnenbildner Dominic Huber konsequent ihren ungewöhnlichen Umgang mit Theater- und Beobachtungskonventionen weiter. Sie kreieren Inszenierungen von Raum und Zeit, Theaterabende, die Sehgewohnheiten, Haltungen und Verhältnisse zwischen Beobachtern und Spielern überprüfen und neu justieren. Es entstehen irritierende Aufführungen mit ausgeklügelten Licht- und Raumkonzepten, balancierend auf der Grenze zwischen Hyperrealismus und extremer Künstlichkeit, unterstützt durch den subtilen Einsatz der Soundscapes von Knut Jensen. Wie bereits bei vorherigen Arbeiten schreibt der Autor Lothar Kittstein auch für diesen Doppelabend einen ambivalenten und zugleich filmisch genauen Text.

Mit Karin Enzler, Petra Schmidig, Christopher Novak / Regie Bernhard Mikeska / Text Lothar Kittstein / Raum Dominic Huber / Kostüme Judith Steinmann / Musik und Sounddesign Knut Jensen / Licht Christa Wenger / Dramaturgie Michaela Stolte / Regieassistenz Yana Thönnes / Produktionsleitung Lukas Piccolin / Produktion mikeska:plus:blendwerk / Koproduktion Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Schlachthaus Theater Bern Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Migros-Kulturprozent, Parrotia-Stiftung, Ernst Göhner Stiftung

«mikeska:plus:blendwerk überraschen mit Einfallsreichtum und Perfektion in der Inszenierung von Raum und Zeit» NZZ

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