Rashomon :: TRUTH LIES NEXT DOOR

mikeska:plus:blendwerk / Regie: Bernhard Mikeska / Raum: Dominic Huber / Zürich, Basel, Berlin, Krakow, Tehran 2006 / -08

Regie Bernhard Mikeska / Ausstattung Dominic Huber / Dramaturgie Andreas Regelsberger, Miriam Ehlers / Licht Christa Wenger / Sound Stefan Reinhardt / mit Sascha Gersak, Anja Tobler / Carolin Maiwald, Martin Kautz und (Video) Wowo Habdank, Thomas Hechelmann, Lara Körte, Margot Gödrös

Einladungen Festival IMPULSE 2007, Mülheim/Düsseldorf, cut & paste HAU, Berlin, FADJR International Theater Festival, Tehran, Krakow Reminiscenje Teatralne, Krakow, Autorentheatertage Hamburg / Auszeichnungen Sascha Gersak, "Best actor" of the Fadjr Festival Tehran

"Das Hotel-Projekt TRUTH LIES NEXT DOOR ist auch eine Kunstinstallation. Man fühlt sich an die auratischen Räume von Gregor Schneider erinnert, wenn man auf einmal allein in einem Hotelzimmer sitzt, obwohl man doch eine Theaterkarte gekauft hatte. Jederzeit könnte jemand aus dem Wandschrank kriechen. Stattdessen geht der Fernseher an und drei Personen erzählen ihre Versionen eines Mordes. Dann knallt die Tür hinter uns auf und ein Mann bezichtigt sich der Tat. Er schickt uns weiter in ein unheimliches Labyrinth aus kaum veränderten Zimmern. Zum Schluss wandert man von außen an dem surrealen Gebilde vorbei: ein Haufen gezimmerter Kulissenbretter.Selten ist die Illusionsmaschine Theater so grandios demontiert worden." Dorothea Marcus, taz

"Das erfordert ebenso mutige Schauspieler, wie sie in der bis dato besten Inszenierung des Festivals agierten, in mikeska:plus:blendwerks Zürcher Installation „Rashomon: Truth Lies Next Door". Wiederum mit Verve wird der Zuschauer hier ins Geschehen involviert, das auf der Novelle „Im Dickicht" gründet, die auch Vorlage des berühmten Kurosawa-Films war. Jeweils ein Zuschauer checkt an der Rezeption eines Hotel Angst ein, wird im schäbigen Zimmer via Fernseher über einen Mord informiert, hört die Zeugen. Ein Mann ist tot, eine Frau verschwunden, ein Mörder gefasst. Der steht einem bald leibhaftig gegenüber und erzählt seine Version der Ereignisse, bevor man in den weiteren Räu-men dieser David-Lynch-mäßigen Absteige auch der Sicht der Frau und des Toten lauscht. Eine beklemmende Eins-zu-Eins-Situation, ein sinistres Perspektiven-Spiel, das nicht die Lösung des Falles betreibt, sondern die Auflösung aller Gewissheit. Am Ende begegnet man (per Video) jemandem, den man im Theater ganz sicher nie sehen wollte: sich selbst." Patrick Wildermann, Der Tagesspiegel