Hotel Savoy Berlin

Dominic Huber / blendwerk in Zusammenarbeit mit Lara Körte, Anne Hölck, Knut Jensen und Jessica Paez / HAU Berlin 2011

Dominic Huber schafft mit „HOTEL SAVOY“ eine mehrstöckige, begehbare Installation auf der Hinterbühne des HAU 1. Titelgebend ist der gleichnamige Roman von Joseph Roth, in dem ein Hotel mit seinen Räumen, Begegnungen und Geschichten zur Metapher für Orientierungsversuche von Menschen in einer Zeit von Unsicherheit und Veränderungen wird. Hubers Installation übersetzt diese Suche nach Identität in ein Spiel mit der Wahrnehmung von Ort und Zeit. Es ist eine Parallelrealität, in welcher andere Gesetze gelten – sich aber auch neue Möglichkeiten auftun.

Die Zuschauer betreten nacheinander einzeln ein Hotelzimmer. Hier öffnen sich Wege in unvorhersehbare Situationen, in denen sich die Hotelgäste entscheiden müssen. Sie werden Teil einer Geschichte, die auf unheimliche Art und Weise von ihnen selbst handelt und in welcher nichts ist, wie es zunächst scheint. In einer labyrinthischen Raumsequenz treffen sie auf andere, die sich irgendwie den Weg durch das Hotel gebahnt haben und gleichermaßen auf der Suche sind. Wie im richtigen Leben gibt es auch hier Gewinner und Verlierer, einige wissen mehr als andere, einzelne werden überholt – oder es scheint zumindest so. Und so manche Begegnung nimmt einen anderen Ausgang als den nächstliegenden. Jeder Zuschauer ist Hauptdarsteller in einer surrealen Szenerie, in der die Wirklichkeit wie ein Traum zu funktionieren scheint. „HOTEL SAVOY“ ist ein Spiel, das zwischen archaischem Vergnügen und scheinbarer Regularität pendelt und urbildhafte Sehnsuchtsräume erlebbar macht.

Konzept, Regie, Szenografie: Dominic Huber / blendwerk / Co-Regie: Lara Körte / Co-Szenografie: Anne Hölck / Sounddesign: Knut Jensen / Dramaturgie: Jessica Páez / Produktionsleitung und Regieassistenz: Juliane Männel / Technische Leitung: Matthias Schäfer / Szenografieassistenz: Martina Lebert, Ansgar Prüwer / Assistenz der Produktionsleitung: Rahel Spöhrer / Szenografiehospitanz: Noemie Engel, Hsiu-Ying Hou, Catalina Burbano Cifuantes / Produktions- und Regiehospitanz: Nilufar Karkhiran-Khozani / Mit Bruno Baatz, Ana Berkenhoff, Lily Chang, Li João Ye Chun, Daniel Drabek, Miu Law, Ruby O. Fee, Emma Philipp, Damian Rebgetz, Anna-Luise Recke, Branko Šimić, Danijel Sitnica-Lang, Udo Schiefer, Alexander Spree, Dirk Ülpenich, Angelika Thiele, Simon Vögely, Zhou Xiaopeng, Xin Zhang, Nela Zörb / Eine Produktion von blendwerk und dem HAU, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und durch das Goethe-Institut New York. Das Projekt basiert auf „HOTEL SAVOY“ New York City 2010, einer Produktion von blendwerk, Goethe-Institut und Performance Space 122.

"Wieder und wieder klettert man also durch diese Weltwabe des schweizerischen Bühnenbildners Dominic Huber. Während man so steht und sucht, spürt man plötzlich die dünnen Wände und doppelten Böden mehr denn je. Durch die Ritzen der Bodenluke quillt Licht und Stimmengewirr herauf, hinter den Türen passiert etwas, das neugierig macht, aber verborgen bleibt. Dieser Zwischenraum ist man selbst: ausgesetzt und doch versteckt, alles mitkriegend und doch nichts
durchschauend, mittendrin und doch außen vor, man zwingt sich zu entlarvender Sachlichkeit und bleibt doch geheimnisumhüllt.
" Berliner Zeitung

Das Hotel Savoy ist der beste Grund an allem zu zweifeln und doch nicht verrückt zu werden.” Berliner Morgenpost

"Ich weiss, was ich machen werde, wenn ich wieder einmal in einem richtigen Hotel absteige: Solange Vodka aus der Minibar trinken, bis der Zimmerspiegel den Blick ins Nachbarzimmer freigibt." Deutschlandradio Kultur

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